Mit integralem Herzverständnis heil werden

Herzschule München

Integratives Konzept

Integrativ bedeutet eine Betrachtung einer Lebenssituation aus unterschiedlichen Wahrnehmungs- und Erfahrungsebenen.

Die Herzschule München wendet sich gezielt an die Gesundungskräfte im Menschen (Salutogenese). In Würdigung der Leistungen der modernen Kardiologie und Herzchirurgie mit ihren hilfreichen medikamentösen und technischen Möglichkeiten focussiert die Herzschule das Verständnis und die Verwandlung von Krankheitssymptomen. Sie begreift den Menschen als seelisch-geistige Individualität, verbunden mit einer freilassenden spirituellen Dimension.

Die Herzschularbeit bedeutet daher die Bereitschaft und den Mut, im Kontext einer heilenden Gemeinschaft wieder Zugang zu finden zu Selbstverantwortlichkeit und schöpferischer Eigenaktivität. Die Rhythmisierung der Tätigkeiten, also z.B. der Wechsel zwischen Aktivität und Ruhe, zwischen äußerer Bewegung und innerer Kontemplation, ist dabei ein hilfreiches Gestaltungselement.

Es begleite erfahrene Ärzte:Innen und Therapeutinnen. Die Angehörigen als Beteiligte von Betroffenen können miteinbezogen werden, wenn der Wunsch besteht.

Veränderung und Entwicklung brauchen Zeit. Dies berücksichtigt die Herzschule durch ihr über ein Jahr angelegtes Programm. Zwischen den Seminaren liegt bewusst viel Zeit für die individuelle Erprobung und Verankerung im Alltag.

Um den Impuls kraftvoll zu halten, gibt es seit 2021 die Herzschule OnLine, initiiert durch Alisa Gunzelmann, Psychologin, M. Sc.  (www.re-gnosis.com). In diesem virtuellen, strukturierten 90-Minuten-Format werden Gemeinschaftserleben und Selbstverpflichtung einmal monatlich erneuert. Das OnLine Angebot ist für alle ehemaligen und aktiven Teilnehmenden der Herzschulseminare kostenfrei und freiwillig.

Der integrative Grundgedanke wird durch die intensive Zusammenarbeit zwischen Ärzt:Innen und Therapeutinnen des Teams auch außerhalb der Seminarzeiten abgerundet. Diese gemeinschaftsbildende, entwicklungsfördernde, wertschätzende Qualität fließt in die Herzschularbeit mit ein.

Herzschulküche  – gesund und bewusst genießen

In der Herzschulküche wollen wir Farbe, Geruch, Geschmack  herzgesunder Lebensmittel erleben, gemeinsam kochen, schnuppern und probieren. Theoretische Informationen zur herzgesunden Ernährung werden durch Praxis, Genuss und Lebensfreude lebendig.

Um diese individuell wohltuende und heilsame Ernährung im Alltag umzusetzen, können hilfreiche Anregungen und Ideen gesammelt werden. Dabei gehört Nachhaltigkeit zu unserem Grundverständnis. Wir verwenden möglichst regionale und saisonale Zutaten, vermeiden Verpackungsmüll und Plastik.

Aus den mediterranen, pflanzenbasierten Rezepten der Herzschulküche ist das kompakte, handgebundene Kochbuch „Kochen mit Herz und Hand“ entstanden:

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Bewegung

Walking/Spaziergänge

Herz- und kreislauferkrankte Menschen profitieren überdurchschnittlich von den präventiven Effekten einer regelmäßigen körperlichen Bewegung.

Bewegung sorgt für eine innere Durchwärmung des Organismus und verbessert Stoffwechselprozesse. So bilden sich weniger Ablagerungen an Herz und Gefäßen.

Ein täglicher Spaziergang mit zügiger Gangart ist dabei oft gesünder als sportlicher Ehrgeiz.

Daher nutzen wir die herrliche Alpenvorland-Umgebung von Gut Schönwag mit ihren unterschiedlichen Terrainanforderungen und passen die Bewegungsherausforderungen den Teilnehmenden individuell an.

Sakraler Tanz

Der Begriff „Sakraler Tanz“ wurde von Bernhard und Dr. Gabriele Wosien geprägt. Darin wird Tanz als etwas Heilendes, Heiliges deutlich. Beim Bild des Reigentanzes schwingt die Vorstellung einer Gemeinschaft mit, er vereint die Tanzenden zu einer Gemeinschaft: Ich verbinde meine persönliche Freiheit wieder mit dem Bewusstsein, dass ich mit den Mitmenschen verbunden bin.

Melodie, Rhythmus und eine themenbezogene Choreographie machen die  Qualitäten der verschiedenen Tänze (bzw. des Herzens) im Teilnehmer erlebbar, wie z.B. Gehaltenwerden/-Sein, Ich-Stärkung, Mitte-Erfahrung, Hingabe, Freiheit.

Die Verantwortung, individuell-konstitutiver Teil einer Gruppe zu sein, kann eine heilsame Kraft werden und macht die Wahrnehmung und Bedeutung der eigenen Stimmigkeit/Kohärenz für den individuellen Heilungsprozess bewusst.

Die „Weisheit der Füße mit der Weisheit des Kopfes“ zu verbinden eröffnet Raum für die transpersonale Dimension (z.B. Geborgenheit, Eingebunden-Sein, Verbundenheit, Stille, Wärme, Licht, Zeitlosigkeit, Geistesgegenwart) und die Erfahrung der Transzendenz von Zeit und Raum (z.B. Ruhe in wiederholender Bewegung).

Mindfulness

Mindfulness (Achtsamkeit) ist Bewegung nach innen.
Neurowissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Achtsamkeit die Struktur und Funktion des Gehirns positiv beeinflusst, insbesondere Bereiche, die mit Aufmerksamkeit, emotionaler Regulation und Selbstwahrnehmung verbunden sind.

Achtsamkeit ist die bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments ohne Urteil. Durch regelmäßige Praxis können wir Stress abbauen und unser emotionales Wohlbefinden steigern. Sie hilft, negative Gedankenmuster zu durchbrechen und fördert eine positive Geisteshaltung.

Körperlich unterstützt Achtsamkeit die Senkung des Blutdrucks, verbessert die Schlafqualität und stärkt das Immunsystem. Außerdem verbessert sie unsere Konzentration und Produktivität, indem sie uns lehrt, unsere Aufmerksamkeit gezielt zu steuern.

Zwischenmenschliche Beziehungen profitieren ebenfalls von Achtsamkeit, da sie Empathie und Mitgefühl fördert, was zu tieferen und authentischeren Verbindungen führt. Insgesamt ermöglicht Achtsamkeit ein bewussteres und erfüllteres Leben.

Biographiearbeit / Träume

Bei der Biographiearbeit in der Herzschule geht es darum, einen wertfreien, befriedenden und entwicklungsorientierten Blick auf das eigene Leben zu werfen. Weniger die Fakten wie beim Lebenslauf, sondern was „dazwischen“ liegt, verdienen Aufmerksamkeit. 

Krankheiten ereignen sich vielleicht nicht einfach so – sie können ein Korrektiv sein, das den Menschen aus einer Einseitigkeit wieder in eine neue Mitte führen will. Ein „Sich Selbst wissen“ kann entstehen, mehr Selbstakzeptanz und Selbst-Bewusstsein. Und damit ein Zugang zu vielleicht bislang verborgenen Ressourcen und Resilienzen.

Aus der ganzheitlichen, beobachtenden Betrachtungsweise der eigenen Biographie kann man den „roten Faden“ wieder finden, Motive, Rhythmen, Themen des eigenen Lebens entdecken. Daraus ergeben sich dann auch Hinweise und Impulse für die Zukunftsgestaltung im Sinne „ein bisschen mehr der zu werden, der man wirklich sein will“.

Ein weiterer Mosaikstein sind Träume im Sinne einer eigenen Art von individueller Sprache. Träume benutzen die Bilder der Welt, des Lebens (Biologie) als Metapher, um uns unsere Lebens- und Seelensituation (Psychologie) zu spiegeln.

Sie beschreiben die Widersprüchlichkeit in unseren Gefühlen; sie wecken Erinnerungen und decken dabei die Wurzeln unserer Ängste auf wie unsere individuell gewählten Abwehrmechanismen.

Träume bedeuten aber genauso einen Weg in die eigene befreiende schöpferische Kraft. Sie helfen Gefühle und Gedanken in eine harmonische Beziehung zu bringen, die uns reifes Handeln ermöglicht.

Stressprävention

Ein wichtiger Faktor in der Bewältigung und Prophylaxe von Stress ist das Bewusstsein für die eigenen Motivationen und Einstellungen sowie die Etablierung des sog. „Inneren Beobachters“.

Theoretischer Hintergrund zum Verständnis des autonomen Nervensystems ist die Polyvagaltheorie nach Porges und die Erkenntnis der eigenen individuellen Stressmuster.  

Zur Schulung des inneren Beobachters nutzen wir Module aus Mindfulness und Selfcompassion, einer Achtsamkeits- und Mitgefühlsbasierten Methode nach Tara Brach und Jack Kornfield. Begleitet werden wir darin von Alisa Gunzelmann, Psychologin, M.Sc.  (www.re-gnosis.com), Mindfulness- Meditationslehrerin, ausgebildet am Greater Good Science Center der University Berkeley/USA.

Ziel ist ein befreiter, weiter Herzraum und natürlich fließender Atem, sowie in unserer körperlichen Statik ein tragfähiges Becken und eine aufrechte Wirbelsäule. Dann können mit etwas Übung innere Aufrichtigkeit, zunehmende Gelassenheit, bewusstere Gefühle und neue Wahlmöglichkeiten des Handelns entstehen.

Kreatives Gestalten

Mit Form und Farbe „spielen“ – dazu braucht es keine besondere Begabung oder Vorkenntnisse. Unter professioneller Anleitung können wir uns gegenseitig inspirieren, weiter-entwickeln und aus diesem Prozess heraus Neues schöpfen.

Kreatives Gestalten lässt uns zur Ruhe kommen, und die Gedanken können sich ordnen. Im Einklang mit dem schöpferischen Tun spüren wir wohltuende Kraft und neue Lebensfreude, die uns wieder Vertrauen und Zuversicht schenken. Und immer wieder kommen in diesem Prozeß überraschende Talente und Fähigkeiten zum Vorschein.

Gesprächsrunde

Wichtiges Element der Herzschule ist die vertrauensvolle Kommunikation in der Gesprächsrunde.   Sie steht unter der Überschrift „Beziehung“ zu mir selbst, Beziehung zu anderen. Hier wird Raum gegeben für das eigene Befinden, für Themen, die am oder auf dem Herzen liegen, für Stille, für das Überdenken von bisherigen Lebensstrategie und Lebenskonzepte. Perspektiv-Wechsel und konstruktiver, niemals bewertender und urteilender, sondern wertschätzender Austausch stehen im Vordergrund.

Gerade an der Andersartigkeit des Mitmenschen lerne ich, eigene Annahmen zu hinterfragen und ggf. zu korrigieren und mir einen neuen Bezugsrahmen zu gestalten, in dem Veränderungen ihren Anfang nehmen können.

Für die achtsame und wahrnehmende Innenarbeit dient uns die Psychosynthese, ein bewusstseinsorientiertes, Körper-, Seele- und Geist umfassendes psychotherapeutisches Konzept.  Bausteine daraus sind z.B.  das Willenskonzept oder die Teilpersönlichkeitsarbeit.