Unser Herzverständnis
Wir verstehen das Herz in seiner ganzen Komplexität als Bewegungs-, Rhythmus-, Gefühls- und Wahrnehmungsorgan. Die Herzschule geht auf Spurensuche nach dem Wesen des Herzens, welches sich ablesen lässt aus seiner embryonalen Gestaltwerdung. Aus den physischen Werdeprozessen lässt sich viel über das erfahren, was hinter dem Augenfälligen, unmittelbar Sichtbaren liegt. Das Herz offenbart uns dadurch alle Qualitäten der Wandlung und Heilung, Respekt und Demut gegenüber dem Leben sowie seiner unendlichen Vielfalt und Kreativität.
Die Herzschularbeit bedeutet für die Teilnehmenden, sich in die Sprache des Herzens einzuleben. Die dazu notwendige Grundhaltung ist die Fähigkeit, sich auf sich selbst einzulassen, sich vertrauensvoll und achtsam zu öffnen und geduldige Ausdauer für den eigenen Veränderungsprozess mitzubringen. Die Herzschule bindet die Wirkungen einer heilenden Gemeinschaft mit ein. Aus diesem bewertungsfreien, haltgebenden Gewebe entstehen Erkenntnisse und Entwicklungsfortschritte für den Einzelnen und die Gemeinschaft insgesamt, sozusagen „Bausteine der Herzlichkeit“ (P. Matthiesen). So werden die Teilnehmenden befähigt zu mehr Selbst-Reflexion, Selbst-Klarheit und Selbst-Ausdruck.
Heilung bedeutet die Chance, etwas mehr zu dem Menschen zu werden, der ich eigentlich sein will.
Heilung ist aus unserer langjährigen therapeutischen Erfahrung eine Co-Creation, ein gemeinsames schöpferisches Tun. Aus der Offenheit für den Mitmenschen in seiner Andersartigkeit können wir lernen, können wir Begrenzungen aus unseren bislang gültigen Vorstellungen auflösen und gemeinsame Entwicklung sowie gemeinsames Wachstum ermöglichen.
Mit der Herzschule stellen wir eine heilsame Umgebung zur Verfügung. Hier kann jeder individuell seinen neuen Bezugsrahmen unter Berücksichtigung seiner eigenen Biographie gestalten.
Es geht darum, Veränderung durch „gute Gewohnheiten“ zu ermöglichen, indem alte Automatismen bewusst gemacht und allmählich durch neue Handlungsmöglichkeiten ersetzt werden. Veränderung wird am Verhalten und am Tun gemessen, nicht am Erfolg oder Ergebnis. Ausschlaggebend sind nicht Mess-Werte oder Leistung, sondern die zunehmende Freude am „gerne leben“.
Die Herzschule berücksichtigt die (neuro- und kardio-) wissenschaftliche Forschung ebenso wie ein fundiertes Menschenbild, das Körper, Seele und Geist umfasst.